Power of Love (2023)Film
missingFilms Power of Love (2023) von Jonas Rothlaender Riskante Selbsterkundung in Finnland Im filmischen Werk des Autors und Regisseurs Jonas Rothlaender lassen sich mit zunehmender Klarheit zwei thematische Schwerpunkte erkennen: Der 1982 in Lübeck geborene Filmemacher interessiert sich vor allem für exzessive Liebesbeziehungen und das Ausloten moderner Männlichkeitsbilder. Sein erster Langfilm „Fado“ (2016), der auf dem Filmfestival Max Ophüls Preis den Regiepreis gewann, sowie später auch den Preis der deutschen Filmkritik für das beste Spielfilmdebüt, erzählt, wie ein junger deutscher Arzt mit seiner grenzenlosen Eifersucht die wieder aufgeblühte Liebe zu seiner Ex-Freundin erstickt, die als erfolgreiche Architektin vor seinem Liebeswahn nach Portugal ausgewichen war. Im folgenden Dokumentarfilm „Das starke Geschlecht“ (2021) bringt Rothlaender Männer mit einem einfachen Kniff dazu, vor der Kamera offenherzig über ihre Vorstellungen von Liebe, Sex und Frauen zu berichten, wobei rasch deutlich wird, wie schwer es den Befragten fällt, über eigene Unsicherheiten, Schwächen und emotionale Bedürfnisse zu sprechen. In seinem dritten Film führt der Absolvent der Berliner Filmhochschule dffb, der in Berlin und Helsinki lebt, beide Stränge nun in einem ambitionierten Liebesdrama im einsamen Norden Finnlands gleichsam zusammen. Der Lübecker Jonas Rothlaender erzählt von einem Liebespaar, das in seiner Beziehung Grenzen austestet. Robert und Saara sind berauscht von ihrer Liebe, als sie sich für ihren Sommerurlaub auf eine einsame Insel in den finnischen Schären begeben. Doch ausgelöst vom Kampf mit der rauen nordischen Natur beginnen sie allmählich die moderne Rollenverteilung ihrer Beziehung anzuzweifeln. Ein gefährlicher Geschlechtermachtkampf nimmt seinen Lauf.