All We Imagine as Light (2024)Cannes 2024 Les Films Fauves (via Filmfund.lu)
All We Imagine as Light (2024) von Payal Kapadia
Der Weg ans Licht
Zu Beginn wähnt man sichkurz im falschen Film – um dann doch zu merken, dass es genau der richtige ist: Im Prolog zum in Cannes gefeierten und mit dem Grand Prix der Jury ausgezeichneten Werk „All We Imagine As Light“ von Payal Kapadia schwebt eine Kamera durch die Straßen der Mega-City Mumbai, sehen wir Straßenhändler, Menschen in Bewegung, müde und erschöpft von den Mühen der Arbeit. Hinzu gesellen sich auf der Tonebene Stimmen, die von den Gründen berichten, warum so viele Menschen in Indien ihr Glück in den Städten suchen, Stimmen, die von den Hoffnungen sprechen, hier ein Auskommen zu finden. Es scheinen authentische Stimmen zu sein, von Menschen, die diesen Weg gegangen sind und die mit ihrem Fleiß und ihrer Aufopferungsbereitschaft diesen Moloch namens Mumbai am Leben erhalten, denen die Stadt aber auch die besten Jahre ihres Lebens entrissen hat.
Drei Frauen in Mumbai auf der Suche nach ihrem persönlichen Glück — mit dokumentarischem Ernst und einem Schuss Magie folgt Payal Kapadia ihren Protagonistinnen vom Dunkel der Mega-City Mumbai ins Licht eines Ortes am Meer und damit symbolisch hin zu neuen Freiheiten und mehr Selbstbestimmung.
In Mumbai gerät der Alltag von Krankenschwester Prabha durcheinander, als sie von ihrem entfremdeten Ehemann ein unerwartetes Geschenk erhält. Ihre jüngere Mitbewohnerin Anu versucht vergeblich, in der Stadt einen Ort zu finden, an dem sie mit ihrem Freund intim sein kann. Ein Ausflug in einen Strandort ermöglicht es ihnen, einen Raum zu finden, in dem ihre Wünsche zum Ausdruck kommen können. (Quelle: filmfund.lu)